Berufsorientierung

Was ist der Berufswahlpass?

Der Berufswahlpass ist ein Lern- und Arbeitsmaterial für den Schüler. Er unterstützt sie dabei, ihren Berufsorientierungsprozess über mehrere Schuljahre zu organisieren, zu reflektieren und zu dokumentieren. Er besteht aus einem DIN A4-Ordner mit vier Registern und zugehörigen Arbeits- und Informationsblättern. Es gibt eine Variante B für Mittel- und Förderschule und eine Variante C für die Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien. Die Schüler erhalten ihn zu Beginn der 7. Klasse (MS/FS) bzw. der 8./9. Klasse (Gym) und führen ihn bis zum Verlassen der Schule.
Entwickelt wurde er im Rahmen eines Bundesprogramms von sieben nördlichen Bundesländern. Inzwischen ist er ein bundesweit etabliertes Instrument, das es Schulen ermöglicht, ihre Angebote zur Berufsorientierung systematisch zu gestalten und dafür zu sorgen, das alle Maßnahmen und Aktivitäten für den Schüler transparent werden und verwertet werden können.

 

 

Neben Informationen zu regionalen Angeboten zur Berufsorientierung bietet der Pass durch den Teil 2 Mein Weg zur Berufs- und Studienwahl einen "roten Faden" durch alle relevanten Themen und Inhalte - vom Nachdenken über Stärken und Interessen bis hin zur Berufswahl- bzw. Studienwahlentscheidung. Außerdem enthält er einen Teil zur Dokumentation und zum Aufbewahren von Zertifikaten und Bescheinigungen sowie den Lebensordner mit Informationen und Hinweisen zur Vorbereitung einer selbstständigen Lebensführung.

 

Wie ist der Berufswahlpass aufgebaut?

Neben Informationen zu regionalen Angeboten zur Berufsorientierung bietet der Pass durch den Teil 2 Mein Weg zur Berufs- und Studienwahl einen "roten Faden" durch alle relevanten Themen und Inhalte - vom Nachdenken über Stärken und Interessen bis hin zur Berufswahl- bzw. Studienwahlentscheidung. Außerdem enthält er einen Teil zur Dokumentation und zum Aufbewahren von Zertifikaten und Bescheinigungen sowie den Lebensordner mit Informationen und Hinweisen zur Vorbereitung einer selbstständigen Lebensführung.

 

Wie ist die grundsätzliche Arbeitsweise mit dem Berufswahlpass angelegt?

Nicht nur die Leitfächer für Berufsorientierung wie WTH, Arbeitslehre/Hauswirtschaft oder Gemeinschaftskunde - fast jedes Unterrichtsfach bietet thematische Bezüge zur Berufsorientierung. Der Einsatz des Passes erfolgt in der Schule im Unterricht verschiedener Fächer, in Projekten, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern sowie individuell durch den Schüler. Der Berufswahlpass ist letztendlich kein neues Projekt, sondern eine Klammer um alle für die Berufs- bzw. Studienorientierung relevanten Inhalte und Aktivitäten - sowohl der Schule als auch aller anderen Akteure. Das ist das Neue an der Arbeitsweise mit dem Pass: Er bringt Transparenz, Struktur und System in den Berufsorientierungsprozess und verbessert so die Qualität und Nachhaltigkeit der Einzelbeiträge. Diese fließen im Ergebnis im Berufswahlpass zusammen und bieten dem Jugendlichen damit eine solide Orientierungsgrundlage.

Welchen Nutzen haben Unternehmen bzw. potentielle Ausbilder vom Berufswahlpass?

Der Berufswahlpass bietet ihnen handfeste Vorteile bei der Bewerberauswahl. Sie treffen im Bewerbungsverfahren auf Jugendliche, die ihre berufliche Entscheidung im Ergebnis einer soliden Berufsorientierung ab Klasse 7 getroffen haben, die in der Lage sind, sich realistisch einzuschätzen, durch Praxiserfahrungen Wissen über die Arbeitswelt haben und eine Übersicht über ihre Leistungen, Fähigkeiten und Kompetenzen geben können. Zudem können sie im Bewerbergespräch sicher auf Fragen antworten, weil ihnen der Berufswahlpass Sicherheit gibt.
Der Berufswahlpass hilft auch dabei, die Zusammenarbeit Schule - Wirtschaft zu verbessern, da jeder Partner seinen Beitrag in die Struktur des Passes einordnen kann und sich das Ergebnis seiner Bemühungen im Pass des einzelnen Schülers wiederfindet. Nicht zuletzt können Unternehmen Schulen konkret unterstützen, indem sie z.B. die Kosten für die Pässe sponsern

Wie viele Schulen in Sachsen arbeiten bereits mit dem Pass?

Mit Stand April 2008 arbeiten 60% aller Mittelschulen, 52% aller Förderschulen und 18% aller Gymnasien mit dem Pass. Insgesamt sind das 269 Schulen sachsenweit. Fast 50% dieser Schulen finanzierten die Pässe über Sponsoring durch Kooperationspartner.

 

Wie wird die Arbeit mit dem Pass organisiert?

Grundlagen sind ein schuleigenes Konzept zur Berufsorientierung und konkrete Arbeitspläne für den Einsatz des Passes in den einzelnen Klassenstufen. Die recherchierten Lehrplanbezüge zeigen vielfältige Themen in den verschiedensten Fächern, z.B. in Deutsch, Ethik, WTH, Informatik, Englisch, Gemeinschaftskunde, Neigungskursen, Arbeitslehre/Hauswirtschaft. Prinzipiell kann jeder Lehrer in seinem Fach berufsorientierende Bezüge herstellen, in naturwissenschaftlichen Fächern z.B. über Exkursionen und Forschungsprojekte. Natürlich finden Arbeitsblätter aus dem Pass auch Verwendung für Betriebserkundungen, Ausbildungsmessen, Woche der offenen Unternehmen, Girls Day, Praktika und für vielfältige Projekte, die in Kooperation oder auch alleiniger Verantwortung von Partnern durchgeführt werden.

 

Welche Unterstützung bekommen Schulen, die mit dem Pass arbeiten wollen?

Die Schulen werden bei der Einführung des Passes nicht allein gelassen. Die Koordinierungsstelle Berufswahlpass Sachsen informiert und berät Schulen und ihre Partner bei der Arbeit mit dem Pass, führt Weiterbildungen durch, organisiert den Druck und Versand der Pässe und sichert die Qualität durch Weiterentwicklung des Instruments, Begleitmaterial und Koordinierung regionaler Netzwerke und Initiativen.