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Extremismus im Netz erkennen: Eine Unterrichtseinheit von „so geht MEDIEN“

Extremistische Gruppierungen versuchen, Jugendliche übers Internet zu erreichen und zu rekrutieren. Dabei sehen ihre Posts oft harmlos aus. „so geht MEDIEN“ zeigt mit Video und Unterrichtsmaterialien, wie Schülerinnen und Schüler die Absichten dahinter erkennen können. Für Lehrkräfte ist das kostenlose Unterrichtsmaterial mit minimaler Vorbereitungszeit einsetzbar.

 

Oberflächlich harmlose Posts

 

Ein stylisches Selfie gepostet von einer jungen Frau auf Instagram – Hashtag: „#blueyesblondehair“. Ein cooles Rap-Video, modern gedreht, provokant getextet auf YouTube. Im Impressum: eine rechtsradikale Gruppierung. In den sozialen Medien haben die Aktivitäten extremistischer Gruppen stark zugenommen.

 

Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat eine Befragung von über tausend Jugendlichen durchgeführt: Mehr als die Hälfte der 14- bis 19-Jährigen gab an, dass sie in letzter Zeit mit extremistischen Inhalten in Kontakt gekommen sind. 13 Prozent davon sogar häufig und fünf Prozent sehr häufig. (Quelle: Reinemann, Carsten; Riesmeyer, Claudia: Wie Jugendliche mit Extremismus in Kontakt kommen. TelevIZIon, 31/2018/2, S. 60-63.)

 

Unterrichtseinheit mit Video und Arbeitsblättern auf www.so-geht-medien.de

 

Das Medienkompetenz-Projekt „so geht MEDIEN“ bietet Lehrkräften eine komplette Unterrichtseinheit zum Thema „Extremismus im Netz erkennen“ an - mit Video, Arbeitsblättern und einem Vorschlag für den Stundenablauf. Alle Elemente können kostenlos von www.so-geht-medien.de downgeloaded werden und ermöglichen Lehrkräften mit minimaler Vorbereitungszeit eine Stunde zu halten.

 

Eine Initiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio

 

„so geht MEDIEN“ ist ein Projekt von ARD, ZDF und Deutschlandradio und hat die Unterrichtseinheit zu Extremismus in Kooperation mit Dr. Claudia Riesmeyer von der LMU in München und Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), entwickelt.

 

Das IZI hat mit 140 Jugendlichen von Realschulen und Gymnasien eine Studie zur Unterrichtseinheit durchgeführt. Das Ergebnis des Vorher-Nachher-Tests ergab: Nachdem sie sich mit dieser "so geht MEDIEN"-Einheit befasst hatten, konnten acht von zehn Schülerinnen und Schülern die Absichten hinter extremistischen Posts besser erkennen. Vorher war es nur eine bzw. einer von zehn Jugendlichen gewesen, die zum Beispiel hinter einem Facebook-Post zum Thema "Natur" einen extremistischen Hintergrund vermutete. (Quelle: Holler, Andrea: Extremismus im Netz erkennen. So geht Medien - eine Unterrichtseinheit im Test. TelevIZIon, 31/2018/2, S. 64-65.)

In einer Tagung des IZI lobte Professor Carsten Reinemann von der LMU München die Einheit als "großartige Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Praxis".

 

Weitere Unterrichtseinheiten von „so geht MEDIEN“

 

„so geht MEDIEN“ greift in seinen Unterrichtseinheiten verschiedene Bereiche der Medienbildung auf und erklärt zum Beispiel, wie Nachrichten entstehen oder warum Meinungsvielfalt wichtig für die Demokratie ist. Ein Schwerpunkt ist, das kritische Bewusstsein für den Umgang mit dem Internet und Social Media zu wecken. So stellt „so geht MEDIEN“ beispielsweise auch Unterrichtseinheiten zu Fake News (Fake News erkennen und Tricks der Fake-News-Macher), Lügenverbreitung oder zum Phänomen der Influencer zur Verfügung.

 

Kontakt: Dr. Patrizia Kramliczek / „so geht MEDIEN“ Kommunikation / Bayerischer Rundfunk / Telefon +49 89 5900-10495 / patrizia.kramliczek@br.de / kontakt@so-geht-medien.de