Deutschunterricht einmal anders

Deutschunterricht einmal anders

Plädoyer für einen "Griff in die didaktische Mottenkiste"

Seit die Normen der Orthografiereform auch für sächsische Schulen verbindlich sind, ist das gute, alte Diktat als Methode im Deutschunterricht auch bei Lehrern einmal mehr in die Diskussion geraten.

 

Nun ist diese Auseinandersetzung - mit Eifer geführt von vielen Didaktikern und Deutschlehrern - nicht neu: Während die Befürworter des Diktats der Auffassung sind, es sei ein wichtiges Mittel, um die Schüler durch Zuhören dazu zu veranlassen, sich mit dem Geschriebenen auseinanderzusetzen und im Unterricht erarbeitete Regeln anzuwenden, argumentieren die Gegner, Diktate führten nie und nimmer zu einem Zuwachs an Rechtschreibsicherheit. Während die "Traditionalisten" mit dem Hinweis auf die Vergleichbarkeit der Schülerleistungen unter gleichen Rahmenbedingungen auf das Diktat als effektive Prüfungsform schwören, lehnen die Kritiker es rundweg ab, denn es verbreite nichts als Stress, Angst und Frustration. Während die einen glauben, den Schülern präge sich ein Wort durch das wiederholte Schreiben im Gedächtnis ein, behaupten die anderen, Rechtschreiblernen erfolge über z. B. komplexe Transferleistungen innerhalb schriftsprachlicher Handlungsprozesse.

 

Mit dem Versuch, Kollegen und Freunden Diktate auf mp3-Basis zur Verfügung zu stellen, begibt man sich zwangsläufig in das Kreuzfeuer dieser Diskussion. Solche Auseinandersetzungen grenzen inzwischen schon an Spiegelfechtereien, weil man längst vergessen zu haben scheint, worüber man sich eigentlich so gelehrt echauffiert. Denn eine Frage muss in diesem Zusammenhang schon gestattet sein: Geht es in der beschriebenen angestrengten Diskussion um ein didaktisches Mittel oder nicht doch um die mehr oder minder ausgeprägte Fähigkeit der Pädagogen, dieses zu handhaben?

 

 R. Schubert - ehem. Deutschlehrer am Hans-Erlwein-Gymnasium Dresden

 

Haben Sie Lust auf neue Wege mit dem Diktat im Deutschunterricht bekommen, hier eine kleine mp3-Diktate Probe:

 

Prolog - "Diktate, Diktate - ich habe einfach keine Lust zum Üben"

Schreibung der i-Laute - Klaus Störtebecker (weibliche Stimme)

Prolog - " Diktate