Lernvideos

Was zeichnet gute gestaltete Lernvideos aus?

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Gute Videos zeichnen sich dadurch aus, dass sie fachlich korrekt, didaktisch überzeugend, aber einfach zu erstellen sind. Einfach heißt in dem Fall, dass sie in einem für die Lehrperson technisch und methodisch möglichen Rahmen gestaltet werden können.

Folgende Gütekriterien können dabei helfen: 

 

  • Zeiteffiziente Fertigung

  • Schülernähe

  • klare Videostruktur

 

Zeiteffiziente Fertigung

Weil Lehrende sich meist nicht in der angenehmen Situation befinden zu viel Freizeit zu haben, sollte die Videoproduktion nicht viel Zeit in Anspruch nehmen dürfen. 

In die Produktionsdauer fließen die Vorbereitungszeit, die Aufnahme und die Nachbereit­ung des Videos ein. 

Vorbereitung:

  • Festlegung von Inhalt/Struktur und didaktisch-methodischen Vorgehen. Zusammenfassung in einem Storyboard (Ablauf des Videos)
  • Nicht Wort für Wort erarbeiten (Freies Sprechen bringt Dynamik der Aufnahme)

Aufnahme und Nachbearbeitung:

  • kleine Versprecher, grammatikalische Fehler und ungewollte Pausen hinnehmen (evtl. nachträglich wegschneiden)
  • Auf Nachbearbeitung mittels Videoschnittprogramm nach Möglichkeit verzichten (meist zeitintensiv)
  • Evtl. die Werkzeuge von YouTube nutzen

 

Übung macht den Meister!

Die Aufregung und Unsicherheit, vor der Kamera zu stehen, bleibt erfahrungsgemäß nicht sehr lang bestehen. So ist zusammenfassend festzuhalten, dass zwar anfänglich – durch das Erlernen der Werkzeugs-Handhabung – der Zeitaufwand sehr hoch ist, doch schon bald merklich sinkt.

 

 

Schülernähe

Da das Ziel der Lernvideos ist, Schülern eine Möglichkeit zur eigenständigen Vor- und Nachbereitung zu geben, sollten sie in ihrer Gestaltung auch auf die Lernenden zugeschnitten sein. Dies drückt sich in unterschiedlichen Facetten aus:

  •     Sprachliche und inhaltliche Verständlichkeit

  •     Alltagsbezogene Beispielvielfalt

  •     Bilderreichtum

  •     Authentizität (man sollte sich nicht verstellen)

  •     Möglichkeit zur Weiterarbeit (Aufgaben/Links einbinden)

 

 

 

Klare Videostruktur

Wichtig für das Erfassen eines präsentierten Inhalts ist immer auch dessen Struktur, da sie hilft, Ordnung in das Themenfeld zu bringen und entsprechende Gedächtnisstrukturen anzulegen. Die Struktur der Lernvideos zeigt sich auf mehreren Ebenen. Zunächst muss der Inhalt der Videos an sich organisiert werden, dann aber auch die Ordnung mehrerer Videos zueinander auf dem YouTube-Kanal oder einer eigenen externen Seite, auf der die Clips eingebettet sind.

 

Struktur des Videoinhalts

Mittel, um das Video gut strukturiert darzubieten sind u.a.: 

  • klare Abgrenzung des Lerninhalts

  • genaue Zielangabe

  • Gliederung der Lektion

  • unterschiedliche Perspektiven auf den Stoff

  • Zusammenfassung zum Gelernten

  • Schwerpunkte betonen, Unwichtiges weglassen

  • Wiederkehrende Methoden, Abläufe, Charaktere und Situationen

 

Ordnungsschema

Eine gute Anordnung der einzelnen Videos zueinander erleichtert das Auffinden bestimmter Themen und hilft dabei, das Lernangebot zu überblicken. Die einzige Option, um auf der „chaotischen“ Plattform YouTube eine Ordnung aufzubauen, ist das Anlegen eines Kanals mit Playlists. Es empfiehlt sich die Clips nach Klassenstufe und Lehrplanthema einzuteilen. Eine Gliederung nach Themenschwerpunkten erscheint dazu sinnvoll, welche in der Erklärung zu den Playlists angeführt werden kann. Der Bezug zu Klassenstufe und Lehrplan sowie das Thema sollten in der Videoüberschrift zu finden sein.

Ein Beispiel, wie ein solcher YouTube-Kanal aufgebaut sein kann, findet sich im Kanal GeoBlicken.

Damit produzierte Lernvideos einer möglichst großen Anzahl von Lehrern zur Verfügung stehen und aufgefunden werden können, empfielt es sich einen Link in die Materialdatenbank des sächsischen Bildungsservers einzufügen. Die Videos sollten, damit sie gut im gesamten Bildungsbereich verwendet werden können, unter dem Creative Commons Lizenzmodell veröffentlicht werden. 

Angst sich vor der Kamera zu sehen?

Ebenso normal wie die Aufregung vor der ersten selbst unterrichteten Schulstunde, ist die Unsicherheit bei der Erstellung des ersten eigenen Lernvideos. Davon sollte sich die Lehrperson jedoch nicht entmutigen lassen, denn genauso wie man in den Erfahrungen der Unterrichtspraxis wächst, wächst man in der Produktion von Lernangeboten in Videoform.