Lernvideos

Lernen Schüler mehr durch Lernvideos?

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Der Umgang Jugendlicher, mit neuen Medien hat sich im Laufe der Zeit, vor allem mit der zunehmenden Verbreitung des Internets, stark geändert. Ihr Umgang mit Computern, Handys, Smartphones usw. lässt sich im Vergleich zu der Elterngeneration als „natürlich“ beschreiben, weil sie gar kein Leben ohne diese Techniken kennen. In der Nutzung der modernen Medien erfreuen sich vor allem Videos großer Beliebtheit.

 

Videos als Träger von Informationen haben gegenüber Bild- und Textmedien einige Vorteile vorzuweisen:

  • Sie präsentieren mehr Information als Bild und Audio allein.

  • Bewegtbilder haben immer einen Zeitbezug. Es lassen sich somit Vorgänge, Abläufe, Handlungen etc. leichter abbilden als mit reinen auditiven oder piktoralen Medien. Zudem ist es möglich komplexe dreidimensionale Verhältnisse, Bewegungs- und Interaktionsverläufe zu veranschaulichen.

  • Sie haben Realitätsnähe und können indirekt Erfahrungen vermitteln, wo es direkt nicht möglich ist.

  • Sie besitzen eine große Anschaulichkeit.

  • Der Nutzer hat die Möglichkeit das Lerntempo selbst zu bestimmen, indem er in das Videogeschehen (z.B. über Start, Stopp oder Geschwindigkeitsänderungen) eingreift.

  • Sie suggerieren schnell ein Gefühl der Orientierung. Das gibt gerade jungen Menschen, die sich stärker als andere dem Übermaß an Informationen aussetzen, Sicherheit.

     

Der Einsatz von Video bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen. Bevor Filme eingesetzt werden, sollte bedacht werden, dass die Produktion von Video im allgemeinen einen hohen Zeitaufwand mit sich bringt. Wenn Clips selbst entworfen werden ist dies vermutlich ein Grund, der viele Lehrende vom Einsatz des Mediums abhält.

Die Informationsdichte, welche Videos im Vergleich zu Bild- und Tonmedien auszeichnet, kann zu einer raschen Überforderung der Rezipienten führen. Die Fülle an Eindrücken kann dann nicht mehr schnell genug verarbeitet werden und wir deshalb nur noch selektiv wahrgenommen. Teilweise ist auch ein Abschweifen zum Belanglosen die Folge. Es muss daher darauf geachtet werden, genügend Zeit zur Verarbeitung der Informationen zu gewährleisten.

Eine weitere Schwierigkeit, die sich in der Verwendung von Bewegtbild auftut, ist die Gewohnheit Video als Unterhaltungsmedium zur Zerstreuung zu nutzen.  Die Assoziation mit Unterhaltung könnte sich beim Lernvideoeinsatz deshalb negativ auf das Lernen auswirken. Diesem Aspekt begegnet man am besten durch genaue Anweisungen. Dem Lernenden muss klar sein, was ihn erwartet und was das Lernziel ist.

Trotz der vielen positiven Aspekte, die der Videoeinsatz mit sich bring kann nicht allgemeingültig behauptet werden, dass schon der bloße Einsatz von Bewegtbild den Lernerfolg fördert. Die Umsetzung der hier präsentierten Gestaltungskriterien für Lernvideos führen also nicht zwingend zu einem höheren Lernerfolg. Sie geben aber Leitlinien für eine didaktisch sinnvolle Gestaltung.