Schritt 4 - Aufnahme und Nachbearbeitung
Die Aufnahme des Videomaterials erscheint wahrscheinlich oft als das wichtigste Element der Videoerstellung. Jedoch ist zu bedenken, dass eine gute Vorbereitung die Grundlage für eine gelungene Aufzeichnung bietet und eine gute Nacharbeit, im Sinne von Verlinkung, Verknüpfung des Videos, die Verbindung zum Lerner schafft.
Technische Vorbereitungen
Bevor die Aufzeichnung beginnt, müssen die technischen Vorbereitungen abgeschlossen sein. Auf folgende Punkte ist bei Aufnahmen mit einer Kamera besonders zu achten:
- Die Beleuchtungssituation sollte so eingestellt werden, dass die Lichtsituation vom Betrachter als logisch und natürlich empfunden wird. Dies kann beispielsweise durch indirektes Licht über eine angestrahlte Styroporplatte erreicht werden. Der Lehrende und wichtige Gegenstände des Hintergrunds sollten gut ausgeleuchtet sein. Gegenlicht ist zu vermeiden.
- Das Erscheinungsbild des Hintergrunds und des Lehrenden sollte den Betrachter so wenig wie möglich ablenken. Ein unruhiger Hintergrund gestaltet sich deshalb nur in wenigen Situationen als günstig. Die Lehrperson sollte keine rote oder mit feiner Musterung versehene Kleidung tragen, um Flimmereffekte zu vermeiden.
- Digitale Kameras mit direkter Verbindung zum Computer oder eine Aufnahme auf SD-Karte o.ä. ersparen lange Übertragungszeiten.
- Die Kamera sollte optimalerweise auf einem Stativ stehen und Störungsfreiheit dieser sollte sichergestellt werden. Für die Aufnahme des Lehrenden kann in Situationen ähnlich der Whiteboard-Methode eine halbnahe Kameraeinstellung (bis zur Hüfte – was der natürlichen Sehsituation entspricht) gewählt werden. Für die Aufnahme der Hände, wie in der Variante Zettel/Stift, ist eine Detailaufnahme-Einstellung sinnvoll.
- Wenn die Kamera dies nicht automatisch tut, ist ein Weißabgleich zu empfehlen, damit das Video nicht farbstichig wird. Dies geschieht, indem man ein weißes Blatt Papier vor die Kamera hält und den Weißabgleich über die Kameraeinstellungen manuell durchführt.
- Ein ruhiger Raum sollte genutzt werden. Hall und externe akustische Störquellen sollten bei der Aufnahme soweit wie möglich vermieden werden.
Videoaufnahme und Nachbearbeitung
- In der Aufnahmesituation sollte das Drehbuch mit dem Storyboard für den Lehrenden gut einsehbar vorliegen.
- Die für die Aufnahme wichtigen Gestaltungskriterien (Versprecher hinnehmen, sprachliches Niveau, Authentizität usw.) sollten beachtet werden.
- Es dürfen in veröffentlichten Clips, keine Urheberrechtsverletzungen existieren.
- Bei Aufnahme mit Videokamera: Gestik, Mimik und „Augenkontakt“ beachten.
- Vorgehen zur Aufnahme eines Screencasts
Die Audio- und Videosignale werden entweder von der Kamera aufgenommen und diese danach mit dem Computer verbunden oder direkt über den Computer aufgezeichnet. Die Daten können, nachdem sie in einem gängigen Videoformat vorliegen mithilfe einer Videobearbeitungssoftware nachträglich editiert werden. Mithilfe solcher Programme, können Clips geschnitten und neu zusammengesetzt werden. Außerdem kann sowohl Video als auch Audio über verschiedene Filter und Übergänge verändert werden. Kommerzielle Produkte, mit einem großen Umfang an Bearbeitungsmöglichkeiten sind z.B. Adobe Premiere, MAGIX Video Deluxe, iMovie und Final Cut Pro. Beispiele für freie Software sind: Avidemux, Lightworks, VirtualDub und Freemake Video Converter. Eine umfangreiche Übersicht über verschiedene Videoschnittsoftware bietet der gleichnamige Wikipedia-Artikel unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Videoschnittsoftware
Es empfiehlt sich, die eigenen produzierten Videos anzuschauen, um typische Fehler (u.a. in Sprache, Mimik, Gestik) zu entdecken und in den nächsten Aufnahmen bewusst zu vermeiden. Diese Fehler können dazu beispielsweise in großen Buchstaben als „Warnhinweis“ in eine Ecke des Drehbuchs geschrieben werden.
Schlüsselfragen in diesem Schritt:
- Spricht die praktische Umsetzung des Drehbuchs die Zielgruppe an?