Heute werden Mädchen und Jungen oft schon als Säuglinge auf Geschlechterrollen festgelegt. Dies geschieht u.a. durch gezieltes Marketing und setzt sich während Kindheit und Jugend teilweise aggressiv fort – u.a. durch Nutzung der Farbe Rosa.
Auch in pädagogischen Einrichtungen geschieht es, dass Kinder in Geschlechterklischees eingeengt werden. Zum Beispiel: Ein neues Mädchen im Kindergarten soll sich erstmal die Puppenecke anschauen. Die Jungen einer ersten Klasse hören wiederholt von ihrer Lehrerin, dass Mädchen ja besser läsen. Ein Hort bestellt Zeitschriften und ordnet diese den Geschlechtern zu: „GEOlino“ für Jungs und „Wendy“ für Mädchen. Einem allseits begabten Abiturienten wird ein Ingenieursstudium empfohlen, seiner allseits begabten Freundin eine Tätigkeit als Lehrerin.
Am 09.12.2014 wird in der Evangelischen Akademie Meißen eine Fachtagung angeboten, um pädagogischen Fachkräften einen Überblick zu Genderfragen in Bildungsorten und praktische Hilfestellungen für den Alltag zu geben. Die Workshops richten sich gezielt an die Arbeitsfelder Kindergarten/Hort, Grundschule/Hort, Schule, außerschulische Jugendarbeit und Berufsorientierung.
Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt des Landesverbandes Sächsischer Jugendbildungswerke e.V. mit der Evangelischen Akademie Meißen, der Universität Leipzig, der LAG Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V., der LAG Jungen-und Männerarbeit Sachsen e.V. und dem Sächsischen Bildungsinstitut. Anmeldungen zur Tagung 14-120 können unter www.ev-akademie-meissen.de getätigt werden. Sie ist als Fortbildung für Lehrer(innen) anerkannt (EXT03548).