Sächsischer Bildungsserver - Serviceportal






Latein

Latein als Basissprache Europas stellt in Texten aus einer Überlieferungstradition
von mehr als zweitausend Jahren Gegenstände aus allen
wesentlichen Bereichen menschlichen Kulturschaffens zur Verfügung.
Als Fach, das Grundlagen sprachlicher Handlungs- und Reflexionsfähigkeit
sowie wissenschaftlichen Denkens vermittelt, hat Latein eine herausragende
Bedeutung: Es ermöglicht eine intensive, exemplarische Auseinandersetzung
mit einem komplexen grammatischen und lexikalischen
System und mit seinen sprachlichen sowie stilistischen Gestaltungsmöglichkeiten.
Beispielhafte Texte eröffnen Zugänge zu wesentlichen Kenntnissen, die
erforderlich für Verständnis von Sprache und Kultur sind, und zeigen die
Spezifika der literarischen Gattungen im Kontext ihrer abendländischen
Rezeption. In der kontrastierenden Beschäftigung mit der Antike und der
heutigen Lebenswelt werden Kontinuität und Diskontinuität in den Auffassungen
menschlichen Denkens und Handelns erfahrbar. Die aktive
Auseinandersetzung mit Mythos, Philosophie und Geschichte vermittelt
wesentliches europäisches Kulturwissen und Kritikfähigkeit. Die Schüler
erarbeiten sich dabei auch ein Repertoire an Denk- und Handlungsmöglichkeiten
für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und Lebensgestaltung
und entwickeln Lösungsansätze für gegenwärtige Probleme und
drängende Zukunftsfragen.
Die antike Kultur fordert durch ihre Andersartigkeit, die trotz der Kontinuität
der abendländischen Tradition aufgrund der zeitlichen und räumlichen
Distanz zur heutigen Kultur besteht, zur aktiven Auseinandersetzung
heraus und fördert die Fähigkeit zur Akzeptanz des gegenwärtig
Fremden. Die notwendige Positionierung der Schüler zu den Vorstellungen
der Antike befähigt sie zu (selbst-)kritischer Analyse der Gegenwart
und ihrer Ideologien und leistet so einen Beitrag gegen eine Verabsolutierung
des Eigenen. Die Schüler lernen sich selbst als Teil einer Gesellschaft
und eines Traditionszusammenhangs zu begreifen und Verantwortung
zu übernehmen.
Mit den für den Lateinunterricht typischen textbezogenen Arbeitsverfahren
und dem systematischen und kritischen Umgang mit Informationen
aus Informationsspeichern unterschiedlicher Art werden bereits in den
Klassenstufen 5-10 Grundlagen für Studium und Forschung vermittelt,
die in der gymnasialen Oberstufe vertieft und ausgeweitet werden.
Dabei ermöglichen die Zieltätigkeiten des Lateinunterrichts vielfältig
transferierbare systematische Problemlösungsstrategien im Umgang mit
sprachlichen und inhaltlichen Phänomenen.
Im Lateinunterricht geht es ebenso um die Fähigkeit zur konstruktiven
Strukturierung und positiven Beeinflussung von Teamprozessen; Diskussionen
öffnen den Weg zur selbstbewussten Meinungsäußerung und
-präsentation sowie zur selbstkritischen Verantwortungsübernahme.
Die systematische Analyse sprachlicher Strukturen vermittelt die Fähigkeit
eines klaren, hermeneutisch gesicherten Verstehens sprachlicher
Äußerungen. Auf diese Weise wird u. a. deutlich, dass Wirklichkeit Sprache
prägt und Sprache Wirklichkeit spiegelt. Auch können so Unterschiede
zwischen medialer Darstellung und Realität bewusst werden.
Ebenso fordern und fördern die relative Fremdheit der lateinischen Sprache
und die ständige Reflexion der Lernschritte zunehmend die Abstraktionsfähigkeit
und Lernkompetenz der Schüler.
Die aktive Auseinandersetzung mit sprachlichen Ausdrucksformen und
der kontinuierliche Vergleich mit der deutschen Sprache vertiefen das
Verständnis gerade auch der deutschen Sprache und fördern einen angemessenen,
korrekten und selbstbewussten Umgang mit Sprache.

Unterrichtsmaterialien (Elixier)

weitere Seiten zu Latein in Sachsen

Inhalte auf den Lateinseiten von Hans Zimmermann (Archiv)